Impressum

Die Klima-Kuh

Von der Umweltsünderin zur Weltenretterin

Auf Augenhöhe

Dialog mit dem Hengst: Stefan Reinhard, Leiter der Primigenius gGmbH, die den landwirtschaftlichen Teil des Weideprojekts managt, wird von » seinen « Koniks begrüßt. Die Ponys sind ursprünglich als Arbeitspferde in Polen gezüchtet worden und arbeiten heute vorwiegend im Naturschutz. Konik heißt schlicht Pferdchen. Meist laufen die Pferde in den Weideprojekten mit, weil sie andere Pflanzen fressen als Rinder, und damit zum Offenhalten der Landschaft beitragen.
Die Oranienbaumer Heide bei Dessau in Sachsen-Anhalt war ein Truppenübungsplatz der Roten Armee. Als die 1992 abzog war lange nicht klar, was mit dem Gebiet passieren sollte. Das Jahrzehnte von der Armee offengehaltene Gebiet begann zu verbuschen. Als 2008 endlich das Projekt »Halboffene Weidelandschaft Oranienbaumer Heide« gestartet wurde »wiesen alle FFH-Lebensraumtypen vorwiegend einen schlechten Erhaltungszustand auf«, schreibt die Hochschule Anhalt, die das Projekt betreut. Das Heidekraut war überaltert, die noch offenen Teile der Landschaft waren mit hüfthohem Gras zugewachsen, die Insekten, die karge Sandböden zum Überleben brauchen, drohten zu verschwinden, und mit ihnen die Vögel, deren Nahrung sie sind. Der Bundesforst rückte an und rodete Teile des aufgewachsenen Waldes. Dann kamen die Weidetiere: Heckrinder und Koniks halten seitdem ein 800 Hektar großes Gebiet offen. Die Heide ist verjüngt, die Pferde halten mit ihren Wälzstellen auch Sandboden offen, der einigen der 105 dort lebenden Wildbienenarten als Nistplatz dient. Heidelerche und Neuntöter sind geblieben, Wiedehopf und Steinschmätzer haben sich neu angesiedelt. Heute ist das Gebiet ein Teil des Biosphärenreservats Mittelelbe und gehört zum »Nationalen Naturerbe«.
Kontakt

Durch Weidetiere gerettet: Die Oranienbaumer Heide

Die Weidetiere halten die Landschaft offen und sorgen so dafür, dass die Lebensräume für all die Tiere erhalten bleiben oder neu geschaffen werden, die bei uns heimisch sind. Es gibt nur wenige typische Waldtiere in Deutschland und Mitteleuropa. Die meisten Arten, die hier leben, sind Arten des Offenlandes oder lichter Wälder. Der zweite Nukleus der Artenvielfalt von Weidelandschaften
ist der Dung der Tiere. Die Dungfliegen und Dungkäfer besiedeln die Kuhfladen. An einem einzelnen Kuhfladen sind schon 4000 Insektenindividueen gezählt worden. Und das waren nur die, die sich dort häuslich niedergelassen hatten. Ein Weiderind ernährt mit seinem Dung 120 Kilogramm Insekten pro Jahr; von denen leben wiederum Frösche, Reptilien und Vögel mit einem Lebendgewicht von 25 Kilo.
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Die Klima-Kuh

Von der Umweltsünderin zur Weltenretterin
Die Oranienbaumer Heide bei Dessau in Sachsen-Anhalt war ein Truppenübungsplatz der Roten Armee. Als die 1992 abzog war lange nicht klar, was mit dem Gebiet pas - sieren sollte. Das Jahrzehnte von der Armee offengehal - tene Gebiet begann zu verbuschen. Als 2008 endlich das Projekt »Halboffene Weidelandschaft Oranienbaumer Heide« gestartet wurde »wiesen alle FFH- Lebensraumtypen vorwiegend einen schlechten Erhaltungszustand auf«, schreibt die Hochschule Anhalt , die das Projekt betreut. Das Heidekraut war überaltert, die noch offenen Teile der Landschaft waren mit hüfthohem Gras zugewachsen, die Insekten, die karge Sandböden zum Überleben brauchen, drohten zu verschwinden, und mit ihnen die Vögel, deren Nahrung sie sind. Der Bundesforst rückte an und rodete Teile des aufgewachse - nen Waldes. Dann kamen die Weidetiere: Heckrinder und Koniks halten seitdem ein 800 Hektar großes Gebiet offen. Die Heide ist verjüngt, die Pferde halten mit ihren Wälzstellen auch Sandboden offen, der einigen der 105 dort lebenden Wildbienenarten als Nistplatz dient. Heidelerche und Neuntöter sind geblieben, Wiedehopf und Steinschmätzer haben sich neu angesiedelt. Heute ist das Gebiet ein Teil des Biosphärenreservats Mittelelbe und gehört zum »Nationalen Naturerbe«.
Die Weidetiere halten die Landschaft offen und sorgen so dafür, dass die Lebensräume für all die Tiere erhalten bleiben oder neu geschaffen werden, die bei uns heimisch sind. Es gibt nur wenige typi - sche Waldtiere in Deutschland und Mitteleuropa. Die meisten Arten, die hier leben, sind Arten des Offenlandes oder lichter Wälder.

Die Oranienbaumer Heide

Durch Weidetiere gerettet

Auf Augenhöhe

Dialog mit dem Hengst: Stefan Reinhard, Leiter der Primigenius gGmbH, die den landwirtschaftlichen Teil des Weideprojekts managt, wird von » seinen « Koniks begrüßt. Die Ponys sind ursprünglich als Arbeitspferde in Polen gezüchtet worden und arbeiten heute vorwiegend im Naturschutz. Konik heißt schlicht Pferdchen. Meist laufen die Pferde in den Weideprojekten mit, weil sie andere Pflanzen fressen als Rinder, und damit zum Offenhalten der Landschaft beitragen.
Der zweite Nukleus der Artenvielfalt von Weidelandschaften ist der Dung der Tiere. Die Dungfliegen und Dungkäfer besiedeln die Kuhfladen. An einem einzelnen Kuhfladen sind schon 4000 Insektenindividueen gezählt worden. Und das waren nur die, die sich dort häuslich niedergelassen hatten. Ein Weiderind ernährt mit seinem Dung 120 Kilogramm Insekten pro Jahr; von denen leben wiederum Frösche, Reptilien und Vögel mit einem Lebendgewicht von 25 Kilo.